Hypnose als Methode und Zustand des Bewusstseins
Geschichte der Hypnose
Hypnose zählt zu den ältesten und natürlichsten Heilverfahren überhaupt. Alten Überlieferungen zufolge wurde der hypnotische Bewusstseinszustand (auch Trance genannt) bereits vor tausenden Jahren in verschiedensten Kulturen weltweit zur Heilung oder zum Kontakt mit geistigen Welten verwendet. So weiss man aus erhaltenen Keilschriften, dass bereits die Sumerer 4000 v. Chr. gewisse Leiden mit Trance behandelt haben. In Ägypten war der Tempelschlaf als Heilungsritual sehr bekannt und wurde später von den alten Griechen unter dem Namen Asklepioskult weiterverwendet. Schon damals wurde der Tempelschlaf unter Einbeziehung positiver Suggestionen zur Heilung von psychischen Leiden verwendet.
Im 18. Jh. wurde der Zugang zur hypnotischen Trance vor allem durch den Wiener Arzt Franz Anton Mesmer wiederentdeckt, welcher den nach ihm benannten „Mesmerismus“ einführte und durch seine Methode erstaunliche Erfolge verzeichnete. Mesmer führte seine Erfolge auf einen „animalischen Magnetismus“ zurück, was ihm später jedoch viel Kritik von der Ärzteschaft brachte und der Hypnose teilweise noch bis heute zu Unrecht einen „esoterischen“ Ruf gab.
Als medizisch-therapeutische Methode wurde Hynose Anfang 19. Jh. auch vom englischen Arzt James Braid geprägt.
Den Beginn der wissenschaftlichen Hypnose begründeten der Pariser Arzt A. A. Liébeault und Prof. Bernheim mit der sogenannten „Schule von Nancy“. Ein Schüler dieser Lehre war auch Sigmund Freud, welcher im 19. Jh. die Psychoanalyse begründete.
Bis zur Einführung der Psychoanalyse durch Sigmund Freud galt Hypnose somit als einziges Psychotherapieverfahren.
Hypnotische Trance
Hypnotische Trance ist veränderter Bewusstseinszustand, in dem es möglich ist, die Begrenzungen des Alltagserlebens zu überschreiten. Daher kann Hypnose gerade dann hilfreich sein, wenn jemand in negativen Gedanken oder Gefühlen feststeckt und bewusst keinen Ausweg mehr sieht. Der bewusste Verstand darf in Hypnose zur Ruhe kommen und den verborgenen Welten des Unbewussten Platz machen.
Hypnotische Trance ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
- Intensive Konzentration
- fokussierte Aufmerksamkeit
- Zeitlosigkeit
- Abspaltung äußerer Reize
- geringere gedankliche Spontanaktivität
- erhöhte Beeinflussbarkeit
Der Wahrnehmung wird in Hypnose gewöhnlich als konzentriert und auf das Innere fokussiert erlebt. Unwesentliche Umgebungseinflüsse treten dabei in den Hintergrund und das Zeitgefühl verändert sich.
Die gewohnten Schranken des bewussten Verstandes können in Hypnose leichter umgangen werden, wodurch neue Informationen (Suggestionen) leichter aufgenommen und akzeptiert werden können.
Hypnose kann auch zur Dissoziation von negativen Gedanken, Emotionen oder Schmerzen beitragen, wodurch die bewusste Wahrnehmung uneingeschränkt wieder in den Vordergrund treten kann.